Politik erleben - POL&IS

Politik erleben: POL&IS vermittelt Wissen über die tatsächlichen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Weltregionen
Woher kommt POL&IS?

In den 1980er Jahren entwickelte Prof. Dr. Wolfgang Leidhold POL&IS gemeinsam mit einer interdisziplinären Arbeitsgruppe an der Universität Erlangen. Ziel war es, den Studierenden die Zusammenhänge der Weltpolitik praxisorientiert und lebendig nahezubringen. Unter Berücksichtigung ökonomischer Gegebenheiten sollten die Politikstudentinnen und Politikstudenten im Rahmen der Simulation Entscheidungen treffen, die den Verlauf der Weltpolitik bestimmten. Auf diese Weise konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielerisch, interaktiv und gemeinsam internationale Sicherheitspolitik in ihrer Komplexität erfassen.

Die Bundeswehr erkannte das didaktische und konzeptionelle Potenzial der Simulation. POL&IS soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen sicherheitspolitische Herausforderungen anschaulich vermitteln. 1989 gingen die Rechte für POL&IS an die Bundeswehr über. Seitdem wird die Simulation durch die Jugendoffiziere betreut und kontinuierlich weiterentwickelt. Der beständige Erfolg von POL&IS ist neben der Arbeit der Jugendoffiziere auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu verdanken, die durch ihre Ideen, ihre Anmerkungen und Anregungen zu einer stetigen, praxisorientierten Weiterentwicklung der Simulation beitragen.

POL&IS ist eine interaktive Simulation, die in Form eines Rollenspiels mit vorgegebenen Regeln sicherheitspolitische Zusammenhänge vereinfacht darstellt. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern soll aufgezeigt werden, wie lebendig Politik sein kann und gleichzeitig deren Interesse an der Gestaltung politischer Prozesse wecken. 



POL&IS ist eine runden-­ und rollenbasierte Simulation und dauert drei bis fünf Tage, ideal geeignet für Studien­ oder Projekttage sowie Seminare. Die POL&ISWelt besteht aus 13 Regionen, die in allen Bereichen der Weltpolitik miteinander interagieren. Die teilweise sehr komplexen weltpolitischen Vorgänge werden durch die Simulation verständlich.

Politik erleben

Durch ihre Rollen als Regierungschefs, Staats­, Wirtschafts- ­oder Umweltminister erleben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als handelnde Akteure. Beobachtet und überwacht werden die Regionen von den Vereinten Nationen, der POL&ISWeltpresse und den Nichtregierungsorganisationen, zum Beispiel Greenpeace oder Amnesty International. Auch diese Rollen werden durch Teilnehmerinnen und Teilnehmer besetzt.

Gemeinsam und interaktiv erleben sie internationale Politik. Sie verstehen, warum und wie Staaten Krisen und Konflikte zu lösen versuchen und warum eine vorbeugende und vorausschauende Sicherheitspolitik Voraussetzung für Stabilität und auch sichere Lebensbedingungen ist. Sie setzen sich mit Themen wie nachhaltiger Energiepolitik, Menschenrechten, Umweltschutz, Ressourcenknappheit und Entwicklungshilfe auseinander.

POL&IS heißt also, Weltpolitik anhand von aktuellen Herausforderungen als spannenden Prozess aktiv und gemeinschaftlich zu erfahren! Nationale und internationale Beziehungen, Sicherheits­ und Umweltpolitik sowie Wirtschaft und Welthandel sind die zentralen Bausteine der POL&IS-­Simulation. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schlüpfen in die Rollen handelnder Akteure und gestalten eigenverantwortlich den weltpolitischen Ablauf.

Politik erleben

Grundsätzlich brauchen die Spielerinnen und Spieler keine Vorkenntnisse. Die Erläuterungen durch den Jugendoffizier und das leicht verständliche und stringent aufgebaute Regelwerk ermöglichen einen direkten Einstieg in die Simulation. Je nach Zielgruppe empfiehlt es sich, kurze Zeit vor Beginn des Seminars eine Einführungsveranstaltung zum besseren Verständnis allgemeiner sicherheitspolitischer Zusammenhänge durchzuführen. Die Simulation selbst wird durch die Jugendoffiziere moderiert. Nach Absprache können inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden. Die Lehrkraft hat somit die Möglichkeit, ihre Gruppe individuell zu begleiten.

Die runden­ und rollenbasierte Simulation stellt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor globale und regionale Herausforderungen aus verschiedenen Themenbereichen. Individuelle Lösungsansätze führen dabei zu unterschiedlichen Konsequenzen, die unmittelbaren Einfluss auf den weiteren Verlauf der Simulation haben. Diese werden anschaulich und verständlich durch Nachrichtenbeiträge vermittelt. Abhängig von den eintretenden Ereignissen während der Simulation können inhaltliche Akzente immer wieder neu gesetzt werden. Mögliche Themenkomplexe wie Proliferation, Ressourcenknappheit, Piraterie, Migration, internationaler Terrorismus, Globalisierung, soziale Ungerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Umweltschutz werden auf diese Weise in der Simulation behandelt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in Form eigener politischer Programme sowie durch Abschluss von Verträgen auf die entstandenen Situationen reagieren und entsprechende Lösungsansätze herbeiführen. POL&IS ist eine fächerübergreifende und interaktive Lernform, mit der vielfältige Kompetenzen erlernt und trainiert werden können. Mit POL&IS kann man Interesse und Verständnis für die Bedeutung internationaler Beziehungen wecken, politische Prozesse vermitteln, das Verstehen von Zusammenhängen fördern und eigene Fähigkeiten trainieren.

Politische Realitäten und globale Probleme aufzeigen: POL&IS vermittelt Wissen über die tatsächlichen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Weltregionen. Die geostrategische Position, politische Systeme und bestehende Verträge werden ebenso berücksichtigt wie die Verteilung von Ressourcen und Industrien. Dabei geht es in erster Linie nicht um die Lösung globaler Probleme, sondern vielmehr um die Schaffung eines Bewusstseins für internationale Abhängigkeiten und Zusammenhänge.

Konflikt­ und Krisenmanagement erfahrbar machen: POL&IS ermöglicht ein nachhaltiges Verständnis von Interdependenzen. Durch die Wechselbeziehungen während der Simulation erkennen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Notwendigkeit eines kooperativen Ansatzes bei Konfliktlösungen und erleben die Einschränkungen und Zwänge beim Treffen politischer Entscheidungen.


Politische Prozesse erlebbar machen: Diese Entscheidungen müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ständig selbst hinterfragen und können so bestimmte Prozesse internationaler Politik genauer nachvollziehen und besser einschätzen. Die sich während der Simulation dynamisch ändernden Einflussfaktoren auf die eigenen Entscheidungen lassen immer wieder neue politische Lagebilder entstehen und verdeutlichen so die Komplexität internationaler Politik sowie die jeweilige Entscheidungsfindung.

Teamwork trainieren: Neben der Vermittlung von politischem Wissen bietet POL&IS soziale, kommunikative und kreative Entfaltungs­ und Trainingsmöglichkeiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer agieren innerhalb ihrer Region und der Staatengemeinschaft. Sie lernen im Team, sich mit Problemstellungen auseinanderzusetzen, auf Andere einzugehen und das eigene Anliegen zu präsentieren. Dabei ergeben sich immer wieder neue Interessengemeinschaften und Konstellationen, die auch die Anpassungsfähigkeit im Team jeweils neu erfordert.

Ansprechpartner

Dr. Christian Jansen

Kontaktaufnahme

Rhetorik und Präsentationstechniken trainieren: Um Ideen und Ergebnisse auszutauschen, kommunizieren sie miteinander auf Gipfeln und Konferenzen sowie durch Regierungserklärungen oder Pressemitteilungen. Dabei üben sie das freie Sprechen vor einem großen Publikum zu eher ungewohnten Themenkomplexen. Besonders förderlich ist es, für seine eigene Rede jederzeit – sowohl gegenüber der Weltpresse als auch gegenüber Regierungen anderer Regionen – Antwort stehen zu müssen.

Dialog ­und Kompromissfähigkeit schulen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen die Fähigkeit entwickeln, sich auf wechselnde Situationen flexibel einzustellen und in dynamischen Entwicklungen besonnen zu bleiben. Es gilt, eigene Ideen und Visionen zu entwerfen, zu formulieren und Mehrheiten dafür zu mobilisieren oder tragfähige Kompromisse zu finden. Dieser Lernprozess erfolgt spielerisch, interaktiv und gemeinschaftlich.